Fütterungsarten für den Hund
Hundehaltung allgemein

Ernährungsformen für den Hund – Vor.-und Nachteile

Ernährung ist, wie so Vieles, ein streitbares Thema. Im Internet wird man zu jeder Ernährungsart eine schlüssige Argumentationskette finden. Um einen Überblick zu geben, findest du nachstehend eine Zusammenfassung verschiedener Ernährungsarten und im Anschluß beschreibe ich meine Art zu füttern.

Übersicht von Vor- und Nachteilen verschiedener Ernährungsformen

  • Praktisch und lange haltbar: Trockenfutter ist einfach zu lagern und zu portionieren.
  • Kostengünstig: Oft günstiger als andere Futterarten.
  • Zahnpflege: Durch die feste Konsistenz können Zahnbeläge reduziert werden.
  • Ernährungsphysiologisch ausgewogen: Viele Sorten enthalten eine abgestimmte Mischung aus Nährstoffen.

Nachteile:

  • Geringer Wassergehalt: Kann bei unzureichender Wasseraufnahme zu Dehydrierung führen.
  • Qualitätsunterschiede: Einige Sorten enthalten minderwertige Inhaltsstoffe, Fleischabfälle, Getreide oder Füllstoffe.
  • Weniger natürlich: Oft stark verarbeitet.
  • Große Menge Grundstoff wird benötigt, was nicht ökologisch ist

Kaltgepresstes vs. warmgepresstes Trockenfutter

  • Vorteile:
    • Schonendere Verarbeitung bewahrt mehr natürliche Nährstoffe.
    • Leichter verdaulich für empfindliche Hunde.
    • Geringeres Risiko von Blähungen durch weniger Aufquellen im Magen.
  • Nachteile:
    • Kürzere Haltbarkeit im Vergleich zu warmgepresstem Futter.
    • Weniger Auswahl im Handel.
  • Vorteile:
    • Längere Haltbarkeit durch höhere Temperaturen bei der Herstellung.
    • Größere Auswahl und häufig günstiger.
    • Kann Nährstoffe besser binden, die durch Zusätze ergänzt werden.
  • Nachteile:
    • Verlust empfindlicher Vitamine und Nährstoffe durch Hitze.
    • Höhere Verarbeitung kann die Natürlichkeit reduzieren.

Vorteile:

  • Hoher Wassergehalt: Ideal für Hunde, die wenig trinken.
  • Schmackhaft: Meist attraktiver für Hunde mit empfindlichem Appetit.
  • Vielseitigkeit: Verschiedene Sorten und Geschmacksrichtungen sind erhältlich.

Nachteile:

  • Kürzere Haltbarkeit: Nach dem Öffnen muss es schnell verbraucht werden.
  • Höhere Kosten: In der Regel teurer als Trockenfutter.
  • Zahnprobleme: Kann zu vermehrter Plaque- und Zahnsteinbildung führen.

Vorteile:

  • Volle Kontrolle: Du bestimmst die Zutaten und deren Qualität.
  • Anpassbar: Ideal für Hunde mit Allergien oder Unverträglichkeiten.
  • Frische Zutaten: Oft natürlicher als industriell hergestelltes Futter.

Nachteile:

  • Zeitaufwendig: Die Zubereitung erfordert Zeit und Planung.
  • Ernährungsrisiken: Ohne fachkundige Beratung kann es zu Nährstoffmängeln oder -Überschüssen kommen. Außerdem ist das „Verkochen“ der Lebensmittel ein Risiko, welches ebenfalls Nährstoffe reduzieren kann.
  • Kosten: Hochwertige Zutaten können teuer sein.

Vorteile:

  • Umweltfreundlich: Reduzierter ökologischer Fußabdruck im Vergleich zu fleischbasierter Nahrung.
  • Möglich bei Allergien: Kann für Hunde mit Fleischallergien eine Alternative sein.
  • Ethik: Erlaubt Halter:innen, ihre Werte in der Tierhaltung umzusetzen.

Nachteile:

  • Ernährungsbedürfnisse: Hunde sind Omnivoren, und eine rein pflanzliche Ernährung kann Nährstoffmängel verursachen, wenn sie nicht gut geplant ist.
  • Akzeptanz: Nicht alle Hunde akzeptieren pflanzliche Nahrung.
  • Höherer Planungsaufwand: Erfordert genaue Kenntnis über die Bedürfnisse des Hundes.

Chinesische Schopfhunde, gerade die Nacktversionen, sind dafür bekannt, dass sie gerne pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Mein Mischlingsrüde ist diesbezüglich nicht offen, er sortiert aus!

Vorteile:

  • Natürlich: Orientiert sich an der ursprünglichen Ernährung von Hunden.
  • Hohe Akzeptanz: Viele Hunde lieben den Geschmack von Frischfleisch.
  • Individuell anpassbar: Du kannst die Zutaten auf die Bedürfnisse deines Hundes abstimmen.

Nachteile:

  • Aufwendig: Die Vorbereitung und Lagerung erfordert Zeit und Platz (z. B. Gefrierschränke).
  • Gesundheitsrisiken: Unausgewogene Mahlzeiten oder kontaminiertes Fleisch können zu Krankheiten führen.
  • Kosten: Hochwertiges Fleisch ist oft teuer.

Futterergänzungen

Hochwertige Öle sind eine wichtige Ergänzung zur Hundeernährung, da sie essentielle Fettsäuren liefern, die der Hundekörper nicht selbst herstellen kann. Beispiele:

  • Lachsöl: Reich an Omega-3-Fettsäuren, unterstützt Haut, Fell und das Immunsystem.
  • Leinöl: Enthält Alpha-Linolensäure (ALA), eine pflanzliche Omega-3-Quelle.
  • Kokosöl: Fördert die Verdauung und kann antibakteriell wirken.
  • Hanföl: Bietet ein optimales Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.
  • Olivenöl: Unterstützt die Herzgesundheit und liefert Vitamin E.

Dosierung:

  • Kleine Hunde (z. B. 5 kg): 1/2 Teelöffel Öl pro Tag.
  • Mittlere Hunde (z. B. 10-20 kg): 1 Teelöffel Öl pro Tag.
  • Große Hunde (z. B. über 30 kg): 1-2 Teelöffel Öl pro Tag.

Kräuter können die Ernährung von Hunden auf natürliche Weise ergänzen und spezifische gesundheitliche Vorteile bieten. Hier einige Beispiele:

  • Petersilie: Unterstützt die Verdauung und erfrischt den Atem.
  • Brennnessel: Fördert die Entgiftung und ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
  • Löwenzahn: Unterstützt Leber- und Nierenfunktionen.
  • Kamille: Beruhigt den Magen und wirkt entzündungshemmend.
  • Fenchel: Hilft bei Blähungen und Verdauungsproblemen.
  • Thymian: Stärkt das Immunsystem und wirkt antiseptisch.

Dosierung:

  • Frische Kräuter: Fein hacken und je nach Größe des Hundes 1/4 bis 1 Teelöffel pro Mahlzeit hinzufügen.
  • Getrocknete Kräuter: Sparsam verwenden, etwa 1/4 Teelöffel pro Mahlzeit für kleine Hunde.

TIPP benutze tiefgefrorene Kräuter aus dem Lebensmittlelhandel, um das Futter schnell aufzuwerten 

Im Handel gibt es Zusätze, die Kräuter, Algen und Ähnliches beinhalten. Es wird suggeriert, dass so ein optimale Ernährung sichergestellt wird. Ich selber verwende auch in größeren Abständen Zusätze, aber nicht regelmäßig. Wie bei allen Mischungen ist im Fall einer Allergie nicht gleich festzustellen, auf was der Hund reagiert. Sollte dein Hund an einer Allergie leiden, lasse zunächst die Kräutermischungen weg. 

Auswirkungen der Futterart auf Kotmenge und Kotkonsistenz

Die Wahl der Futterart hat einen direkten Einfluss auf die Kotmenge und -konsistenz deines Hundes. Hier ein Überblick:

  • Trockenfutter:
    • Kotmenge: Tendenziell höher, da viele Sorten einen höheren Anteil an unverdaulichen Füllstoffen (z. B. Getreide) enthalten.
    • Konsistenz: Fest bis hart, abhängig von der Wasseraufnahme des Hundes.
  • Nassfutter:
    • Kotmenge: Moderat, da der Feuchtigkeitsgehalt hoch ist und weniger Füllstoffe enthalten sind.
    • Konsistenz: Weicher, manchmal breiig, je nach Qualität des Futters.
  • Frischfleischfütterung (BARF):
    • Kotmenge: Gering, da das Futter größtenteils verdaut und verwertet wird.
    • Konsistenz: Fest, dunkel und oft kleiner, da weniger unverdauliche Bestandteile enthalten sind.
  • Selbstgekocht:
    • Kotmenge: Abhängig von der Zusammensetzung, in der Regel moderat.
    • Konsistenz: Variabel, oft weicher als bei Trockenfutter, aber geformt.
  • Vegetarische oder vegane Ernährung:
    • Kotmenge: Höher, da pflanzliche Bestandteile oft mehr Ballaststoffe enthalten.
    • Konsistenz: Weicher, je nach Ballaststoffgehalt und Verdaulichkeit.

Ein plötzlicher Wechsel der Futterart kann die Kotkonsistenz vorübergehend verändern. Es ist ratsam, neue Futtersorten langsam einzuführen, um die Verdauung deines Hundes zu schonen.

Moorwassertränke

  1. Verdauungsförderung: Die enthaltenen Huminsäuren können die Darmgesundheit fördern und bei empfindlichen Mägen helfen. Bei Irritationen des Magen-Darm-Traktes, wechselnder Kotkonsistenz, Blähungen, nach Antibiotikum
  2. Entgiftung: Huminsäuren binden Schadstoffe und unterstützen die natürliche Entgiftung des Körpers.
  3. Unterstützung des Immunsystems: Spurenelemente und Mineralstoffe im Moorwasser können das Immunsystem stärken.
  4. Haut- und Fellgesundheit: Moorwasser kann bei Hautproblemen oder stumpfem Fell unterstützend wirken.
  5. Zur Appetitanregung
  6. Zur Wachstumsförderung und Stärkung des Immunsystems
  7. Zur Förderung der Fruchtbarkeit bei weiblichen und männlichen Tieren
  8. Zur Anregung der Blutbildung
  1. Geschmack und Akzeptanz: Nicht alle Hunde mögen den erdigen Geschmack von Moorwasser.
  2. Überdosierung: Zu viel Moorwasser kann Verdauungsprobleme wie Durchfall verursachen. Eine genaue Dosierung ist wichtig.
  3. Qualitätsunterschiede: Es gibt erhebliche Unterschiede in der Qualität der Produkte. Einige enthalten Zusatzstoffe oder Verunreinigungen.

Empfehlung zur Anwendung:

  • Ergänzung statt Hauptquelle: Moorwasser sollte nur als Ergänzung zum normalen Trinkwasser dienen, nicht als alleinige Wasserquelle. Eine weitere Möglichkeit ist es das Moorwasser direkt in das Futter unterzumischen.
Little Luvseed - Hundeernährung

Ich vertrete einen Mittelweg! Meine Hunde bekommen morgens Trockenfutter (kaltgepresst) gerne mit einem Teelöffel Hüttenkäse und abends Frischfleisch (Lamm, Pferd, Kaninchen, Fisch) mit Gemüse und kleinere Mengen kalte Kartoffeln oder kalter Reis. Obst/Nüsse gebe ich gerne als Zwischenmahlzeit. Kaninchenohren und Trockenfleisch stehen ebenso auf dem Speiseplan, wie Hühnerhälse oder kleinere Lammknochen. Als Leckerli füttere ich mein Trockenfutter.

Ich gehöre zu der Fraktion, Allergien durch eine ausgewogener und abwechslungsreichen Ernährung zu vermeiden. Im Falle einer „Problemphase“, kann man vorübergehend auf eine Schonkost mit einem „Sonderfleisch“ (das was man sonst nicht füttert) ohne Zusätze und Kohlehydrate sowie Minderung weiterer allgemeinen Allergene wie z.B. Milben durch saugen und waschen zu reduzieren. Eine Parasiten-Spot-on ist für mich eine selbstverständliche Grundlage, um Milben zu reduzieren und Allergien auf Flohspeichel zu vermeiden.

Generell füttere ich kein Fleisch aus Massentierhaltung (also kein Rind und sehr wenig Huhn), um das Füttern möglicher Medikamentenrückstände zu vermeiden. Gemüse verfüttere ich einzeln und wechsel stets ab. (z.B Zucchini, Karotte, Kürbis) Ich füttere getreidefrei und kaufe kleine Verpackungseinheiten, um Futtermilben zu vermeiden. Öl ist immer im Futter und gelegentlich Futterzusätze wie Kräuter, Eierschalen, Moortränke.

Tipp

Um genaue Mengen für deinen Hund zusammenzustellen, egal für welche Fütterungsart du dich entscheidest, benutze den Futterrechner auf der Webseite: Napfcheck der Tierärztin Julia Fritz

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